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Barrierefrei unterwegs – deine Fragen, unsere Antworten

Eine barrierefreie Fahrt mit der BVG planen, als Rollstuhlfahrer*in die Straßenbahn nutzen – für Menschen mit körperlichen Einschränkungen können bei diesen Themen viele Fragen aufkommen. Deswegen findest du hier alle wichtigen Antworten rund um das Thema barrierefrei unterwegs mit der BVG. Damit die Nutzung unserer öffentlichen Verkehrsmittel für dich so einfach wie möglich ist.

Weitere hilfreiche Links und Downloads findest du am Seitenende und sollte deine Frage dann noch immer nicht beantwortet sein, wende dich bitte an unseren Kundenservice.

Hinweis: Alle praktischen Informationen zum barrierefreien Reisen in Berlin findest du auch in unserem Flyer Barrierefrei 2022 (pdf) zum Download oder Flyer Barrierfree 2021 (pdf) (englische Version).

Wie plane ich eine barrierefreie Route? 
In unserer BVG-Verbindungssuche kannst du unter “Optionen” (Zahnrad rechts über dem Button “Suchen”) entsprechend deiner Anforderungen folgende Einstellungen zur Barrierefreiheit vornehmen: Nicht barrierefrei, bedingt barrierefrei oder voll barrierefrei. Unter "voll barrierefrei" werden dir alle barrierefreien Bahnhöfe angezeigt. Die Möglichkeit „bedingt barrierefrei“ zeigt alle Bahnhöfe mit Fahrtreppen. Außerdem kannst du die Länge der Fußwege auswählen.

Woher weiß ich, ob ein Bahnhof barrierefrei ist? 
Alle barrierefreien Bahnhöfe sind im Liniennetz mit einem Aufzug gekennzeichnet. An manchen Bahnhöfen können die Bahnsteige über Rampen stufenlos erreicht werden. Sie erkennt man am Rampenzeichen.

Wo finde ich im U-Bahnhof Unterstützung oder Informationen? 
Du kannst die Informations- und Notrufsäulen nutzen. Sie haben drei Tasten:

  • Rote Taste: Du erhältst direkt Hilfe.
  • Gelbe Taste: Du erhältst Informationen.
  • Blaue Taste: Diese können Rollstuhlfahrerende leicht erreichen und darüber Hilfe oder Informationen anfordern.

Wie richte ich einen Pendleralarm ein?
Du fährst eine Strecke regelmäßig? Du möchtest wissen, wenn es dort Probleme gibt? Dafür gibt es den Pendleralarm in der Fahrinfo-App.
So richtest du ihn ein: Lade die Fahrinfo-App auf dein Handy. Öffne die App. Gib Start und Ziel deiner Verbindung ein. Du brauchst eine barrierefreie Verbindung? Tippe auf das Zahnrad rechts unter dem Ziel. Wähle die Möglichkeit „voll barrierefrei“. Gehe zurück und tippe „Suchen“. Nun öffne die Detailansicht einer Verbindung. Dazu tippst du auf eine der Verbindungen. Im oberen Teil des Bildschirms ist nun auf der linken Seite ein Wecker mit der Beschriftung „Alarm“ zu sehen. Tippe auf den Wecker. Wähle „Pendleralarm einrichten“ aus. Gib die Uhrzeiten ein, zu denen du eine Nachricht bekommen möchtest. Tippe auf „Speichern“. Nun bekommst du eine Nachricht auf dein Handy, wenn es auf deiner Route Probleme gibt.

Was muss ich beachten, wenn ich mit dem Rollstuhl in die U-Bahn einsteigen will? 
Am Rollstuhlzeichen auf den Anzeigetafeln erkennst du zunächst, dass eine Bahn keine Stufe an der Tür hat. Wenn du zum Einsteigen eine Rampe brauchst, stelle dich dort auf, wo der erste U-Bahnwagen hält. Du erkennst die Stelle normalerweise am großen Spiegel auf dem Bahnsteig. Gib dem Fahrpersonal ein Zeichen. Dann wird dir die mobile Rampe, die es an allen barrierefreien Bahnhöfen gibt, ausgeklappt. Sage auch gleich, wo du aussteigen möchtest. 

Woher weiß ich, ob mein Aufzug funktioniert? 
Auf unserer Seite Störungsmeldungen erhältst du Informationen zu aktuellen Aufzugsstörungen der U-Bahn.
Auch über Aufzugsstörungen der S-Bahn kannst du dich vorab online informieren.

Kann ich mit dem Rollstuhl Straßenbahn fahren? 
Ja! Auf allen Linien fahren barrierefreie Bahnen. Das Rollstuhlsymbol an der Tür zeigt dir, wo du barrierefrei einsteigen kannst, das kann an der ersten oder zweiten Tür sein. Die barrierefreien Fahrzeuge haben Rampen oder Hublifte, die vom Fahrpersonal bedient werden. So kannst du auch dann ein- und aussteigen, wenn die Haltestelle nicht barrierefrei ist.

Ich bin sehbehindert – wie erkenne ich, ob vor mir meine richtige Straßenbahn zur Abfahrt bereitsteht?
Warte wenn möglich im vorderen Bereich der Haltestelle auf deine Bahn. Sieht das Fahrpersonal an deinem Stock oder deiner Armbinde, dass du blind bist, werden sie über Lautsprecher eine Ansage zur Linie machen.
In Zukunft wollen wir alle unsere Fahrzeuge mit automatischen Ansagen austatten. Das heißt, dass in Bahnen und Bussen akustische Informationen zur entsprechenden Linie geben wird. 

Ich bin gehörlos und bin mit einem Aufzug stecken geblieben. Was kann ich tun?

Generell gilt: Halte  den Notrufkopf mindestens 3 Sekunden gedrückt oder drücke ihn mehrmals. So zeigst du, dass es sich nicht um ein Versehen handelt. Dann meldet sich jemand von der Notrufzentrale. Doch keine Sorge, wenn du nicht hören kannst. Fast alle unsere Aufzüge haben Kameras. Die Leitstelle sieht dich über die Kameras. Seit 2016 wird in unseren Aufzügen eine „Hilfe kommt“-Taste verbaut. Sie blinkt, sobald Hilfe unterwegs ist. So siehst du, wenn Hilfe unterwegs ist. Du hast auch die Möglichkeit, mit unserem Twitter Team chatten und dir so Hilfe zu holen: Das geht mit einem Twitter Account und von Montag bis Freitag, 07.00 - 20.00 und Samstag 10.00 - 20.00 Uhr.
Willst du einen zusätzlichen Notruf absetzen, kannst du den SMS-Service der Polizei Berlin für gehörlose Menschen nutzen. Weitere Informationen gibt es in einem PDF-Dokument der Polizei.

Welche Tipps gibt es für das Aussteigen mit dem Rollator? 
Am sichersten ist es, rückwärts auszusteigen. Halte dich am Griff neben der Tür fest und stelle erst beide Beine auf den Weg. Ziehe dann den Rollator nach. Wenn du dich unsicher fühlst, bitte andere Fahrgäste oder das Fahrpersonal um Hilfe. 

Wie stelle ich mein Hilfsmittel sicher in Bus und Bahn ab? 
Es gibt Stellplätze für Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen. Vergiss nicht, die Bremsen anzuziehen und halte dich während der Fahrt gut fest. Mit dem Rollstuhl stehst du rückwärts am sichersten. 

Wie zeige ich dem Fahrpersonal an, dass ich Hilfe beim Ein- oder Ausstieg brauche? 
Stelle dich gut sichtbar an der Haltestelle oder am Bahnsteig auf und gib ein Zeichen. Sage dem Fahrpersonal, welche Hilfe du brauchst. Wenn dir Sprechen schwerfällt, kannst du eine Karte zeigen, auf der steht, welche Hilfe du brauchst und wo du aussteigen willst.

Was tue ich, wenn der Stellplatz belegt ist? 
Sprich mit den anderen Fahrgästen. Vielleicht können sie Platz machen. In schwierigen Situationen hilft auch unser Fahrpersonal.

Was kostet eine Fahrt mit einer Schwerbehinderung? 
Deine Gehhilfen, Rollstühle und andere Hilfsmittel kannst du kostenlos mitnehmen. Wenn du einen Schwerbehindertenausweis mit einer gültigen Wertmarke hast, ist die Fahrt für dich und eine Begleitperson kostenlos. Informationen zum Schwerbehindertenausweis findest du beim Berliner Versorgungsamt.

Kann ich mein Elektromobil im Nahverkehr mitnehmen? 
Grundsätzlich ja. Es gibt dafür einige Bedingungen:

  • Du benötigst das Elektromobil als Hilfsmittel.
  • Das Elektromobil wiegt mit dir zusammen und Gepäck insgesamt nicht mehr als 350 kg.
  • Es darf höchstens 1,20 m lang sein.
  • In manchen Straßenbahnen darf das Elektromobil nur 1,10 m lang sein. Diese Straßenbahnen erkennst du am Rollstuhlsymbol an der 1. Tür.
  • Das Elektromobil muss vier Räder haben und auf dem Rollstuhlstellplatz längs zur Fahrtrichtung stehen.
  • Du musst mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen. So ist die Fahrt für dich und deine Mitreisenden sicher. 

Du hast dein Elektromobil noch nicht lange? Dann empfehlen wir dir, den Ein- und Ausstieg und das Rangieren bei unseren Mobilitätstrainings zu üben.

Ich habe weitere Fragen zur Barrierefreiheit. Wohin kann ich mich wenden?
Fragen und Anregungen kannst du jederzeit per Mail an info@bvg.de senden. Du kannst auch das Callcenter anrufen: 030-19449. Von 8.00 bis 20.00 Uhr ist auch eine eigene Telefonnummer für Fragen zur Barrierefreiheit geschaltet: 030-256 34567.