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Autonome Shuttles für die Hauptstadt

Durch das autonome Fahren wird perspektivisch ein völlig neues Mobilitätssystem geschaffen, welches auf die persönlichen Bedürfnisse der Menschen in unserer Stadt eingeht. Im Projekt NoWeL4 testet die BVG autonome Shuttles im Berliner Nordwesten zur Vorbereitung eines Hochlaufs. 

Im Berliner Nordwesten beginnt die autonome Revolution.

Die ersten Fahrzeuge des Typs VW ID. Buzz AD – ausgestattet mit modernster Level 4-Technologie, die Fahrzeuge befähigt eigenständig zu fahren – sind im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs. Was jetzt als Pilotvorhaben beginnt, bereitet den späteren Hochlauf der deutschlandweit größten Flotte autonomer Fahrzeuge als Teil des ÖPNV-Systems unmittelbar vor. Die Ergebnisse des Piloten sind skalierbar auf größere Fahrzeugzahlen bis in den fünfstelligen Bereich sowie auf ein erweitertes Einsatzgebiet.

Die ersten Fahrzeuge sind auf Testfahrten – noch ohne Fahrgäste – unterwegs. Der nächste Meilenstein folgt im ersten Halbjahr 2026: Dann starten die Testfahrten mit Fahrgästen. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr im Rahmen der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ mit insgesamt 9,5 Millionen Euro gefördert.

Ziel des Projekts ist es, den klassischen Nahverkehr mit flexiblen, autonomen Angeboten zu verknüpfen – eine Initialzündung für ein maßgeschneidertes Mobilitätsangebot für die Berliner*innen. 

Was ist NoWeL4?

Im Projekt NoWeL4 (das steht für Nord-Westraum Level 4) werden fünf Fahrzeuge in einem etwa 15 Quadratkilometer großen Testgebiet mit Fahrgästen unterwegs sein. Es umfasst Teile von Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf. Das Testgebiet im öffentlichen Straßenland ist um ein Vielfaches größer als bei bisherigen Projekten der BVG. Die Fahrzeuge bewegen sich frei im definierten Gebiet und bedienen bei Bedarf rund 80 Bushaltestellen und virtuelle Haltepunkte. Anders als bei den Vorgängerprojekten in Berlin, sind die neuen Fahrzeuge fähig, auf dem Autonomielevel 4 zu fahren. Dieses Level ist die Voraussetzung für einen komplett fahrerlosen Betrieb. Ein Mensch auf dem „Fahrersitz“ ist während der Testfahrten nur noch zur Sicherheit an Bord, um die Abläufe zu kontrollieren und im Notfall einzugreifen. Die Fahrzeuge werden zusätzlich aus einer Projektleitstelle fernüberwacht. Nach der Testphase, die 2027 endet, soll der autonome Fortschritt zum festen Bestandteil der Hauptstadt-Mobilität werden.

In der Pilotphase ist der Kreis der Fahrgäste noch auf Testgruppen begrenzt. Wer Lust hat, die Zukunft des Nahverkehrs zu erleben und als Testperson mitzugestalten, kann sich bewerben. Die Details werden rechtzeitig veröffentlicht.

Voraussetzung für den Hochlauf ist eine Serienzulassung für den Flottenbetrieb von Level-4-Fahrzeugen durch die zuständigen Stellen im Bund und im Land Berlin.

Karte von Berlin mit markiertem Bereich des autonomen Shuttlebetriebs im Berliner Nordwesten.
Einsatzgebiet autonomer Shuttlebetrieb
© BVG
Verschiedene Logos nebeneinander
© BVG

Die Fahrzeuge

Im Einsatz sind fünf vollelektrische Kleinbusse des Typs VW ID. Buzz AD. Diese Fahrzeuge sind mit modernster Sensorik ausgestattet: 13 Kameras, 9 LiDAR- und 5 Radarsensoren sorgen für einen 360-Grad-Blick und ermöglichen sicheres Fahren bei jedem Wetter. Die Fahrzeuge sind Level-4-fähig, das heißt, sie können vollständig autonom fahren. Während der Testphase ist jedoch immer ein*e geschulte*r Sicherheitsfahrer*in an Bord, um die Technik zu überwachen und im Notfall einzugreifen. Die Überwachung erfolgt zusätzlich aus einer Projektleitstelle.

Schaubild eines autonomen Fahrzeugs: Der vollautonome Volkswagen ID.Buzz AD.

Ablauf und Zeitplan

  • 2023–2025: Vorplanung und Vorbereitung
  • Herbst 2025: Test- und Vermessungsfahrten ohne Fahrgäste
  • Ab 1. Halbjahr 2026: Testbetrieb mit geschlossenen Fahrgastgruppen
  • Ab 2027: Zulassungsphase
  • Im Anschluss: Hochlaufphase für den dauerhaften Einsatz autonomer Shuttles

Buchung und Nutzung

Die Shuttles fahren on demand – also nach individuellem Bedarf und nicht nach Fahrplan. Die Buchung erfolgt per App, die den nächstgelegenen Haltepunkt anzeigt und zum Ziel leitet. Die Betriebszeiten sind Montag bis Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr. Die Teilnahme am Testbetrieb ist ab 2026 nach erfolgreicher Bewerbung möglich. Die Nutzung ist für Testpersonen kostenlos.

Barrierefreiheit

Die aktuell eingesetzten Fahrzeuge sind im Testbetrieb noch nicht barrierefrei. Die Entwicklung barrierefreier Lösungen ist jedoch ein erklärtes Ziel für den späteren Regelbetrieb. Ein wissenschaftliches Institut begleitet das Projekt und untersucht, auch unter Einbezug von Menschen mit Behinderung und ihren Verbandsvertretungen, wie künftig alle Menschen von dieser Mobilitätsform profitieren können.